Was weihnachten mit einem stock zu tun hat
Der Prophet Jesaja schreibt über die Verheißung der Geburt des göttlichen Kindes: "Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude.... Denn wie am Tag von Midian zerbrichst du das drückende Joch, das Tragholz auf unserer Schulter und den Stock des Treibers." (Jes 9, 2-3)
An der Krippe sind wir eingeladen, einmal über folgende Fragen in unserem Leben nachzudenken:
Was treibt mich an? Was bringt in mir Gutes und Wahres hervor? Was treibt mich mehr an, als mir gut tut? Sind es die Erwartungen anderer Menschen, Glaubenssätze, die sich von Kindheit her eingeprägt haben, die da lauten: "Du darfst keinen Fehler machen.", "Du musst gut sein.", "Schau, was andere alles schaffen!", "Nur als bester bist du gut genug.".... Sind es meine eigenen Erwartungen, ein geringes Selbstbewusstsein, die mich zu mehr "Tun" und "Fleiß" und "Erfolg" antreiben? Sind es negative Erfahrungen, die ich machen musste: Als ich versagte, als ich schwach war, wollte keiner mehr was mit mir zu tun haben, hab ich kein Wohlwollen mehr von anderen erfahren...…
Welche Last liegt auf meinen Schultern? Was trage ich alles mit mir herum? Was hat sich im letzten Jahr an Schwere auf meinen Schultern abgelagert, und was liegt dort vielleicht schon mein ganzes Leben lang und drückt mich nieder? Sorgen, Krankheiten, Schuldgefühle, Unvergebenheit, unausgesprochene und ausgesprochene Feindschaften, ein negatives, falsches Bild von Gott, Scham und Verletzungen, Abhängigkeiten, Süchte......
Was drückt mir auf der Seele und im Herzen? Was setzt mich so unter Druck, dass ich scheinbar nie zur Ruhe kommen kann, dass ich immer mehr brauche? Der Wunsch, dazu zu gehören und wichtig zu sein? Der Wunsch, anerkannt, akzeptiert und geliebt zu werden? Der Wunsch, möglichst alles mit zu nehmen, möglichst viel zu erleben und die Angst, zu kurz gekommen zu sein, wenn die letzte Stunde des Lebens sich naht?
All diese Lasten, dieser Druck, diese Treiber verhindern die Weihnachtsfreude, verhindern, dass wir uns lebendig fühlen, verhindern Lebensfülle und Lebensfreude. Christus, der Messias, ist gekommen, "damit wir das Leben haben und es in Fülle haben" (Joh 10,10) Er möchte, dass wir uns diese Fragen stellen, dass wir IHM diese Fragen stellen. Ich bin mir sicher, dass er uns antworten wird, wenn wir ihn darum bitten. Als Heiland möchte er uns begegnen, unsere Schwächen liebevoll küssen, uns als Guter Hirte in die Arme nehmen und dann das tun, was er im alttestamentlichem Text verheißt: das drückende Joch, das Tragholz auf unserer Schulter und den Stock des Treibers zerbrechen
Unsere Stöcke sind Spielzeug für ihn. Keine Last von uns ist für ihm zu groß, zu schwer, zu komplex, ist er doch der Allmächtige, der starke Gott, der Wunderbare Ratgeber, Fürst des Friedens.... (Jes 9,5)
Er möchte heute noch als Befreier, als Retter, als Heiland, als Hirte und Erlöser wirken können. Erlauben wir Jesus das zu tun, wozu er gekommen ist: "Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe,.....damit ich alle Trauernden tröste, die Trauernden Zions erfreue, ihnen Schmuck bringe anstelle von Schmutz, Freudenöl statt Trauergewand, Jubel statt der Verzweiflung. (Jes 61,1b-3a)
Gott will uns beschenken. Schenken wir ihm unsere "Stöcke", unser Tragholz. Bringen wir dieses Holz zur Krippe. Mit seiner göttlichen Liebe wird er uns anschauen und sagen: "Freu dich, deine Finsternis hat ein Ende! Ich bin bei dir, ich gehe mit dir und meine Last ist leicht, mein Joch drückt nicht. Hab Vertrauen. Dein Erlöser ist da und kennt den Weg und das Ziel."
Halten wir im neuen Jahr nicht fest an Lasten, die wir gar nicht tragen müssen, die andere oder wir selbst uns aufgeladen haben. Lassen wir nicht mehr so leicht zu, dass jemand uns antreiben darf, ein Gefühl, eine Situation, ein Mensch, oder unser eigener innerer Antreiber. Kleiner Tipp: vielleicht kannst du bei einem Waldspaziergang Stöcke sammeln, sie zur Krippe legen und sie dann, nachdem du mit Jesus gesprochen hast, sie als Zeichen der Befreiung brechen und verbrennen. Ich wünsch dir wahre Weihnachten in deinem Leben!